Blechharry sagt am 04.01.2020
Schwebende kreisrunde Erscheinungen nach Vitrektomie
Bzgl. der schwebenden Bläschen bzw. der schwarzen Ringe im Auge bin ich in der Zwischenzeit
zu folgender Erkenntnis gelangt:
Ich weise an dieser Stelle darauf hin, dass es sich rein um meine subjektive Beobachtung handelt,
deren keinerlei medizinische Aussage zugrunde liegt.
Ich möchte erwähnen, dass bei mir an beiden Augen aufgrund starker
Glaskörpertrübungen eine Vitrektomie vorgenommen wurde.
Das linke Auge wurde Anfang 2016, das rechte Auge Anfang 2017, operiert.
Meine Erkenntnis:
Es kann sich nicht, wie des öfteren vermutet, um Luftbläschen handeln.
Ich hatte dieses Phänomen die ersten Monate nach der jeweiligen Vitrektomie überhaupt nicht ausmachen können.
Die kreisförmigen Erscheinungen im Auge traten jeweils erst nach Monaten auf, dafür aber dann immer intensiver.
Warum sollte sich Luft erst nach Monaten im Auge ansammeln, da schließlich Überdruck vorherrscht
und die Physik das gar nicht zulassen würde.
Luft im Auge kenne ich zudem, denn bei mir wurde das Auge nach der Vitrektomie mit einer Ersatzflüssigkeit,
einer Art Kochsalzlösung, aufgefüllt.
Und da wurde auch ein kleiner Teil Luft mit eingeschlossen. Ich stelle mir das so vor wie bei
einer Flaschenfüllung, die auch nicht ohne einem geringen Lufteinschluss möglich ist.
Diese Luft verhielt sich allerdings vom Bewegungsmuster her völlig anders.
Sie bewegte sich sehr schnell, eben so, wie man das von einer Luftblase im Wasser her kennt.
Die anderen kreisförmigen Erscheinungen jedoch bewegen sich sehr langsam und bleiben zum Teil an gleicher
Stelle stehen. Vor allem dann, wenn ich auf dem Rücken liege und in Richtung Decke blicke.
Tagsüber, wenn Schwung ins Leben kommt, wo der Kopf und die Augen entsprechend in Bewegung kommen,
nehme ich diese Bläschen unterschiedlich war. Sie erscheinen entweder sehr scharf abgegrenzt mit einem
dicken schwarzen Rahmen, wobei sie in der Mitte wie ein Prisma leuchten, oder ich nehme sie
schwach, dafür aber größer wahr. Durchsichtig sind sie immer.
Sie bilden entweder einen scharfen, schwarzen Kreis, deren Mitte sehr leuchtstark in Erscheinung tritt
und dadurch auch etwas blendet, oder sie erscheinen größer, dafür durchsichtiger und abgeschwächter, ähnlich einem Stück durchsichtiger Nylonfolie.
All diese Effekte konnte ich bei der vorhanden Restluft nach der Operation nicht feststellen.
Zudem passen auch die wenigen Beschreibungen, die ich bisher in Erfahrung bringen konnte.
So konnte ich zb. auch in der Klinik, die die Vitrektomie vorgenommen hatte, erfahren, dass
während der Operation eine Art Gel angewendet wird, das die Arbeitsweise unterstützt.
Vorallem wenn es darum geht, die Netzhaut an perforierten Stellen wieder anzulegen.
Grund meiner Operation waren starke Glaskörpertrübungen, wobei auch eine etwas schadhafte Stelle
der Netzhaut festgestellt wurde, die gleich mit behandelt wurde.
Dieses Gel lässt sich wie es scheint nicht zu hundert Prozent absaugen, und somit verbleibt
ein gewisser Rest im Auge.
Was sich noch mit der Erkenntnis, dass es sich um eine Flüssigkeit zu handeln scheint,
die schwerer als Wasser und zu dem unlöslich ist.
Die Unlöslichkeit dürfte zu einer Art Tröpfchenbildung führen, die dann im Kammerwasser umher
schwimmen. Zudem scheint diese Flüssigkeit einen anderen Lichtbrechungsindex aufzuweisen,
was sich mit den prisma-artigen Erscheinungen erklären ließe.
Ich das unterschiedliche Gewicht der Flüssigkeit zu Wasser, nämlich, dass sie schwerer ist,
lässt sich gut nachvollziehen.
Die Richtung der Bläschen lässt sich nämlich sehr gut beeinflussen.
Bewege ich den Kopf nach rechts, schwimmen sie ebenfalls nach rechts.
Bremse ich die Bewegung abrupt ab, so schwimmen sie noch ein Stück weiter.
Natürlich kann man dieses Spiel in alle Richtungen gleich treiben.
Egal ob nach rechts, nach links, nach oben oder unten. Die Bläschen folgen der Bewegung.
Die Art der Erscheinung, also mit dickem, schwarzem Rand und scharfen Konturen oder größer,
dafür aber in abgeschwächter Form, dürfte meiner Erkenntnis damit zusammenhängen, ob sie sich näher an der Netzhaut oder weiter vorne in der Nähe der Linse befinden.
In der Näher zur Netzhaut erscheinen sie meines Erachtens nach in der scharfen ausgeprägten Form mit dickem, schwarzem Rand und einer leuchtenden Mitte, in der Nähe der Linse eher groß, dafür abgeschwächt, ähnlich einem runden Stück Nylonfolie.
Meine Begründung der örtlichen Platzierung der Bläschen (Nähe zur Netzhaut bzw. Nähe zur Linse) basiert darauf,
indem ich mittels Kopfbewegung versucht habe, die Art der Erscheinung zu beeinflussen.
Und zwar lässt sich dies wie folgt nachvollziehen:
Schaue ich länger in Richtung Decke, erscheinen sie mit scharfer Kontur und leuchtender Mitte.
Neige ich den Kopf nach unten, erscheinen sie in der abgeschwächten, größeren Form.
Halte ich den Kopf in geneigter Form nach unten, und setze mit einer vertikalen Bewegung nach unten nach, so verwandeln sich die Bläschen zu den ausgeprägten scharfen Konturen.
Ziehe ich den Kopf dann vertikal, jedoch immer noch geneigt, nach oben, erscheinen die Bläschen wieder größer und abgeschwächt, ähnlich dem beschriebenen, runden Stück Nylonfolie.
Ich schließe also daraus, dass sich die Bläschen in Richtung Netzhaut bewegen, wenn ich den Kopf nach unten bewege.
Nach unten bewegen heisst hiermit nicht den Kopf nach unten neigen, sondern in bereits geneigter Form nach unten zu bewegen.
Das bedarf also einer Rumpfbeugung.
Beim Anheben des Kopfes sinken die Kreise naturbedingt wieder in Richtung Linse, die in Richtung Boden gerichtet ist.
Aussagen will ich damit, dass die Beobachtung, wie manchmal beschrieben, wo bei Rückenlage die Bläschen von unten in Richtung
Decke schweben, so nicht stimmen wird. Vielmehr ist es so, dass sie bei Rückenlage in Richtung Netzhaut sinken und dadurch
so stark in ihrer Ausprägung mit scharfer Kontur erscheinen.
Was sich zudem mit meiner Vermutung deckt, dass es sich um eine als Wasser schwerere Flüssigkeit handelt, ist, dass die Bläschen bei ruhigem, geradeaus Sehen immer von oben nach unten ins Blickfeld rücken.
Es wird zwar immer wieder darauf hingewiesen, dass im Inneren des Auges das Bild verkehrt herum auf die Netzhaut trifft,
und all es was sich innerhalb des Auges ins Bild mischt, eben die Bläschen, müssten dann immer in die entgegengesetzte
Richtung schwimmen, sobald das Bild durch die Umwandlung des Gehirns wieder umgedreht wird.
Ein Erkundung bei einem Optiker bestätigt diese Tatsache, jedoch ist es nach seiner Aussage so, dass das Bild
zwar verkehrt auf die Netzhaut auftrifft, jedoch erst knapp vor der Netzhaut verdreht wird.
Das heißt, das Bild nach der Linse ist noch nicht verdreht und alles was sich innerhalb der Linse und den Brennpunktes
ins Bild mischt, hat noch die Richtung wie außerhalb des Auges.
Somit passt das Bewegungsmuster, dass eine schwere Flüssigkeit vermuten Lässt, genau ins Bild meiner Erfahrung.
Ergänzend möchte ich auch noch erwähnen, dass die Bläschen auch des öfteren vermehrt und gleichzeitig zusammen
auftreten. Teilweise kleben sie auch zusammen und treten wie eine Art Schaum in Erscheinung.
Wenn mehrere Bläschen aneinanderheften, kann man auch hin und wieder beobachten, wie sie sie voneinander
trennen, um dann einzeln, oder auch als Ganzes Konstrukt gemeinsam auf einmal zu verschwinden.
Bzgl. der Häufigkeit des Auftretens musste ich auf beiden Augen in etwa das Gleiche Feststellen.
Nach mehreren Monaten nach der jeweiligen Operation vermehren sich die Bläschen, was sich ca. über ein Jahr
hinzieht, danach reduziert sich die Häufigkeit wieder und die Bläschen treten eher vereinzelt und nacheinander auf.
Dies konnte ich bei beiden Augen in etwa gleich beobachten.
Es gab Tage, an denen ich bis zu 10 solchen Bläschen in unterschiedlicher Größe feststellte, dann wiederum Tage,
an denen kein einziges zum Vorschein kam.
Auch was die Größe betrifft, konnte ich beobachten, dass diese immer mehr abnahm.
Wo früher noch noch täglich große Blasen der Normalfall waren, sind diese jetzt viel seltener geworden.
Der Normalfall ist im Moment der, dass, wenn sie kommen, eher von kleinerer Ausprägung sind und daher auch nicht mehr
so störend in Erscheinung treten. Da das linke Auge das Erst-Operierte ist, ist hier die Reduktion der Erscheinungen
fortgeschrittener als am rechten Auge.
Im linken Auge treten oft tagelang keine Bläschen mehr auf, was rechts im Moment noch etwas anders ist.
Aber auch rechts stellt sich mittlerweile eine merkbare Reduktion ein.
Was ich also feststelle, ist, dass all die Bläschen immer wieder verschwinden und merklich weniger werden.
Das heißt, sie dringen über das Linsenaufhängeaparat, den Zonulafasern, nach außen und verschwinden allmählich von selber.
Würden sie das nicht tun, müssten jetzt in jedem Auge unzählige solche Erscheinungen auftreten.
Sie tun es aber nicht, im Gegenteil, sie werden weniger bis seltener.
Auch hatte ich bereits ein Bläschen in der vorderen Augenkammer, also vor der Linse sitzen.
Dieses bewegte sich mit der Augenbewegung exakt mit und störte an und für sich nicht, jedoch beim Öffnen des Auges und beim
Blickschwenk über kontrastreiche Bereiche machte es sich bemerkbar. Allerdings verschwand es auch dort nach ein paar Tagen.
Auch ein zweites Mal hatte ich mit einem Bläschen in der vorderen Augenkammer zu tun. Dieses verschwand jedoch innerhalb
eines Tages.
Das ist für mich auch ein weiterer Beweis, dass es sich um eine Flüssigkeit handelt, die ausgeschwemmt wird
und somit das Augeninnere mit der Zeit verlässt.
Abschließend komme ich also zu dem Schluss, dass es sich um eine Flüssigkeit, wie von mir vermutet und wie oben beschrieben handelt,
und die aus dem Auge ohne nachfolgende Operation von selbst verschwindet.
Es dauert zwar sehr lange, in meinem Fall wie bereits erwähnt links seit 2016 und rechts 2017, aber aber es wird besser
und somit angenehmer.
Vor allem im Straßenverkehr waren diese Erscheinungen oft ein Hindernis, weil ich ihnen ständig folgte, was mitunter
auch die Gefahr birgt, im Verkehr etwas zu übersehen.
Auch in meiner Arbeit, wo ich viel vor dem Bildschirm sitze, war es des öfteren schon anstrengend.
Dass sich da so mancher Unmut aufgetan hat, ist gut verständlich.
Auch suchte ich wegen dieser Erscheinungen die Klinik auf, die die beiden Operationen vorgenommen hatte.
Natürlich traten dann bei der nachträglichen Untersuchungen die Bläschen nicht auf, und so konnte ich dem Arzt
meine Feststellungen nur schildern.
Aber eine seiner Aussagen war, dass nichts im Auge bliebe und mit der Zeit immer wieder Ruhe einkehre.
Und genau das stelle ich mittlerweile fest.
Ob man sich deswegen also ein zweites mal einer Operation unterzieht oder nicht, bleibt eine individuelle Entscheidung.
Da sich bei mir diese Erscheinungen reduziert haben, kommt für mich keine weitere Operation mehr in Frage.
Ausdrücklich weise ich nochmal darauf hin, dass all meine Feststellungen und Vermutungen auf keiner medizinischen Aussage basieren, sondern lediglich auf meinen subjektiven Beobachtungen.
Vielleicht meldet sich dazu auch ein praktizierender Arzt, der etwas Licht in die Sache führen möchte.
An dieser Stelle: Allen die beste Gesundheit und weiterhin viel Erfolg bei ausstehenden Behandlungen.