Gauss sagt am 18.07.2023
Hallo,
Ich weiß nicht, ob es jemand liest - wahrscheinlich ist es auch mehr für meinen eigenen Seelenfrieden - aber hier mal ein Bericht meiner Analfissur und OP:
Ich habe im Mai 2021 eine Analfissur durch harten Stuhl erlitten. Die erste Proktologin, die ich konsultiert habe, hat von einer Stuhlregulation abgeraten lediglich eine Salbe verschrieben. Da der harte Stuhl anhielt, riss die Wunde immer weiter ein, trotz Salbe. Ich habe daraufhin einen anderen Proktologen aufgesucht, der sofort Stuhlregulation mit Macrogol und Salbe angeordnet hat. Ich habe aus Faulheit immer wieder die Macrogoleinnahme und/oder das Einsalben unterbrochen. Das hat vermutlich das immer neue Aufreißen der Fissur begünstigt. So hatte ich immer wieder akute Probleme, bin wieder zum Arzt, hab wieder Macrogol und Salbe genommen, es wurde besser und daraufhin wurde ich wieder nachlässig mit den Medikamenten und es riss wieder ein. Nach eineinhalb Jahren hatte sich eine Mariske gebildet und die Prognose war eher schlecht für eine konservative Heilung. Ich habe mich dann für eine Fissurektomie entschieden. Die hat im Januar dieses Jahres stattgefunden. Das Krankenhaus habe ich über die Liste der zertifizierten Krankenhäuser der Gesellschaft für Koloproktologie gefunden. Die Operation war komplikationslos. Ich war anschließend vier Tage im Krankenhaus für eine Schmerzbehandlung, die gut funktioniert hat. Ich war quasi schmerzfrei die ganze Zeit. Der erste Stuhlgang war etwas unangenehm, aber das lag hauptsächlich an meiner Nervosität und den schlechten Erfahrungen, die man so im Internet liest. Zuhause ging es dann mit Ibuprofen 600 und noch einem Schmerzmittel (Novocain?) auch ganz gut. Ich habe sehr diszipliniert Macrogol genommen und es wurde immer besser. Bei der Arbeit war es mit dem Ausduschen etwas schwierig, dafür habe ich dann eine Handdusche (HappyPo) genommen. Leider habe ich dann etwas voreilig rund vier Monate nach der OP den Kindern einen Spielturm in den Garten gesetzt. Danach hatte ich zwar keine Fissur (zum Glück), aber die Wunde machte wieder Probleme. Danach habe ich mich wieder radikal geschont und es wurde bald wieder besser. Nun ist die OP über ein halbes Jahr her. Die Wunde ist immer noch nicht verschlossen und ich benutze immer noch Kompressen, um die Wunde abzudecken. Es kommt auch weiterhin Fibrin und gelegentlich etwas Wundsekret. Ich hab keine Ahnung, was ich jetzt noch tun kann, aber warte weiter. Schmerzen hab ich keine mehr. Nur leichten Druck im Enddarm nach dem Stuhlgang. Ich habe auch wieder mit dem Joggen angefangen, versuche es aber nicht zu übertreiben.